Lamstedt. Es war das erwartete Spiel David gegen Goliath. Der Vorletzte TSV Lamstedt empfing den Tabellenführer von der BG Rotenburg/Scheeßel zum letzten Punktspiel des Jahres in der 2. Basketball-Regionalliga, Staffel West. Wie schon im Hinspiel setzten die Gäste wieder mehrere Aktive aus ihrer Zweitligamannschaft ein. Doch dieses Mal zeigten die Lamstedterinnen keinen Respekt vor den großen Namen. Mit unbändigem Kampf und einer gewaltigen Geräuschkulisse von der Tribüne kauften sie den favorisierten Rotenburgerinnen den Schneid ab und gewannen mit 49:44.
TSV Lamstedt – BG Rotenburg/Scheeßel II 49:44 (11:10, 15:18, 18:12, 5:4): Die Lamstedterinnen waren gleich zu Beginn hellwach. Katharina Jürgens, Stella Willud und Sophie von Ass warfen den TSV mit 8:0 in Führung. Rotenburgs Coach reagierte, brachte mit Mirja Beckmann, Andrea Baden und Birte Riebesell zweitligaerfahrenes Personal. Der TSV rackerte und rettete einen knappen 11:10-Vorsprung über das erste Viertel.
Im zweiten Durchgang setzte sich die spielerische Überlegenheit der Gäste durch. Bis auf 28:20 zogen sie davon und die Vorentscheidung schien gefallen. Da meldeten sich die Fans zu Wort. Ausgerüstet mit mehreren Vuvuzelas erzeugten sie bei jedem Wurfversuch der Rotenburgerinnen einen ohrenbetäubenden Lärm. Die Gäste ließen sich davon beeindrucken, bekamen sprichwörtlich kein Bein mehr auf den Boden. Sarah Budewig, Kira Marx und Sophie von Ass warfen den TSV bis zur Halbzeit auf 26:28 heran. Katharina Jürgens erzielte gleich nach dem Seitenwechsel den Ausgleich. Lotta van Looy legte nach und vor dem Schlussviertel hatte der TSV beim Stand von 44:40 die Partie gedreht. Was jetzt folgte, waren zehn Minuten Kampf um jeden Ball. Die Gäste wirkten verunsichert, scheiterten mehrfach von der Freiwurflinie. Lamstedt ließ viele leichte Punkte liegen, holte dafür aber fast jeden Offensivrebound. Über eine Minute nagelten sie so die Rotenburgerinnen unter dem eigenen Korb fest. Als Carla Fromme drei Minuten vor Schluss einen Dreier zum 49:43 auspackte, war das Spiel entschieden. Die TSV-Deckung hielt und den Gästen sollte nur noch ein Punkt per Freiwurf zum 49:44-Endstand gelingen.
Der Rest waren grenzenloser Jubel und ein komplett stimmloser Lamstedter Coach Marco Willud. Hatte sein Team dank großartiger Disziplin und viel Leidenschaft einen ganz wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren.
Lamstedt setzte ein: Stella Willud (17), Sarah Budewig (2), Carla Fromme (3), Sophie von Ass (10), Kira Marx (2), Katharina Jürgens (4), Antonia Schmidt, Lotta van Looy (11), Mareike Müller.